Pflegekräftemangel: In diesen 20 Krankenhäusern ist es am schlimmsten

Laut dem Statistischen Bundesamt werden in deutschen Kliniken bis 2049 bis zu 690.000 Pflegekräfte fehlen¹. Wir wollten wissen, wo der Pflegekräftemangel schon jetzt besonders hoch ist.

In dem von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gestarteten Bundes-Klinik-Atlas gibt der Pflegepersonalquotient Aufschluss über die Pflegelast der eingetragenen Kliniken².

Leider ist es im Bundes-Klinik-Atlas aber nicht möglich, die Kliniken nach ihrem Pflegepersonalquotienten zu sortieren.

Aus diesem Grund haben wir uns die Arbeit gemacht und selbst ein Ranking der 20 Krankenhäuser mit dem höchsten und niedrigsten Pflegepersonalquotienten erstellt.

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Was der Pflegepersonalquotient aussagt

Der Pflegepersonalquotient (PpQ) ist eine Kennzahl, die das Verhältnis zwischen dem Pflegeaufwand und der Anzahl der Pflegekräfte in einem Krankenhaus beschreibt^3,4. Konkret setzt er die Anzahl der Vollzeitkräfte in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen ins Verhältnis zum Pflegeaufwand eines Krankenhauses^3,4.

Der PpQ wird jährlich vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) für jeden Krankenhausstandort ermittelt³. Ein niedrigerer Quotient deutet auf eine geringere Belastung der Pflegekräfte hin, während ein höherer Wert eine stärkere Belastung signalisiert⁴.

Allerdings gibt es einige wichtige Einschränkungen und Kritikpunkte bezüglich der Aussagekraft des PpQ.

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Kritik am PpQ

1. Der Pflegeaufwand wird nicht durch tatsächlich erbrachte Pflegeleistungen oder Zeitaufwand gemessen, sondern basiert auf Bewertungsrelationen, die aus Kostendaten abgeleitet sind^4,5.
2. Der tatsächliche pflegerische Aufwand des Personals und die Berufsrealitäten auf den Stationen werden durch den PpQ nur unscharf erfasst⁴.
3. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) kritisiert, dass der PpQ keine verlässliche Vergleichbarkeit der Pflegepersonalausstattung zwischen Krankenhäusern ermöglicht⁵.

Wir haben uns für die Erstellung unseres Rankings trotz der Kritikpunkte für den PpQ als Indikator entschieden, da er unserer Meinung nach aktuell die beste Kennzahl für einen potenziellen Pflegekräftemangel darstellt.

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Auswahl der relevanten Krankenhäuser

Spezialisierte Fachkliniken kommen traditionell mit weniger Pflegepersonal aus als allgemeine Krankenhäuser, da sie beispielsweise überwiegend ambulante Behandlungen durchführen.

Um den Pflegekräftemangel der Kliniken objektiv vergleichen zu können, haben wir Kriterien zur Auswahl von Krankenhäusern für unser Ranking definiert.

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‍Unsere Kriterien für die Auswahl der Krankenhäuser

• Mindestens 120 Betten
• Mindestens 10.000 Behandlungen im Jahr
• Mindestens Notfallversorgung Stufe 2: Erweiterte Notfallversorgung

Nach Anwendung der Kriterien, haben es 414 der 1.658Kliniken im Bundes-Klinik-Atlas eingetragenen Kliniken in unsere Untersuchung geschafft. Unser Ranking stellt die 20 Krankenhäuser mit dem niedrigsten und höchsten Pflegepersonalquotienten dar, die gleichzeitig unseren Kriterien entsprechen.

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Fazit

Unser Ranking der 20 Krankenhäuser mit dem höchsten und niedrigsten Pflegepersonalquotienten (PpQ) zeigt die deutlichen Unterschiede in der Belastung des beschäftigten Pflegepersonals. Während einige Krankenhäuser gut aufgestellt sind, kämpfen andere mit erheblichen Engpässen. Trotz seiner Kritikpunkte bietet der PpQ wertvolle Einblicke in die aktuelle Situation und verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf. Diese Untersuchung unterstreicht die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen, um den Pflegekräftemangel zu bewältigen und die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte nachhaltig zu verbessern.

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Quellen:

1. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_033_23_12.html
2. https://bundes-klinik-atlas.de/methodik/#c119
3. https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/pflegepersonalquotient/ppq.jsp
4. https://www.bibliomed-pflege.de/news/dbfk-keine-vergleichbarkeit-der-pflegepersonalausstattung
5. https://www.bibliomed-pflege.de/sp/artikel/44422-ein-grober-anhaltspunkt